Der Ort

Brigittenauer Sporn 7, 1200
Der Donaukanal ist einer der ehemaligen fünf großen Arme der an Wien vorbeifließenden Donau. Bis zur Donauregulierung 1870-75 und vor der Ausdehnungsbewegung der Stadt bis zum Hauptarm der Donau war der Kanal die wichtigste schiffbare Transportstraße. Der Kanal ist insgesamt 17.3km lang und weist eine Breite zwischen 50-70m auf.

Das Thema

Lange Zeit war der heutige Donaukanal der Hauptarm zur Versorgung der Stadt für Güter, die per Schiff transportiert wurden. Das mittelalterliche Stapelrecht, welches die durchreisenden Kaufleute zwang, ihre Ware eine Zeitlang in Wien feilzubieten, machte die Hauptstadt zu einem wichtigen Handelszentrum. So siedelten sich entlang des Donauarmes zahlreiche Gewerbe- und Handwerksbetriebe an, die in direktem Zusammenhang mit den transportierten Gütern standen. Vor allem Holz-, Nahrungsmittel- und Speditionsbetriebe waren entlang des Kanals zu finden. So gab es um die Innere Stadt entlang des Kanals auch zahlreiche Märkte.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Donaukanal immer wieder befestigt und reguliert, seine endgültige Form erhielt er im Zuge der Donauregulierung 1870-75 und den nachfolgenden Errichtungen von Schleusen und Kaimauern. Auf seiner ganzen Länge finden sich unterschiedlichste Nutzungen wieder: proletarische Massenquartiere, bürgerliche Prachtbauten, Verwaltungs- und Militäreinrichtungen, Industriebetriebe und Aulandschaften. Während des 2.Weltkriegs wurden große Teile des Kanals zerstört, seitdem steht das Gewässer immer wieder im Mittelpunkt stadtplanerischer Überlegungen. Gegenwärtig entwickelt er sich vor allem zu einem der wichtigsten Freizeit- und Erholungsgebiete im Stadtzentrum.

These

Der Donaukanal entwickelte sich über die Jahrhunderte von einem der wichtigsten Versorgungs- und Transportlinien zu einer agilen Zone urbaner Freizeit- und Arbeitsgestaltung.

Tipps

Zum Lesen:

  • Hermann Hetzmannseder, Andreas Belwe: Donaukanal. Eine Hommage. 2018.
  • Heilfried Seemann, Christian Lunzer: Wiener Donaukanal 1880-1960. 2010. Sonderzahl, Wien 2020


Zum Nachschauen:

Online Sammlung Wien Museum


Zum Flanieren:

Homepage von Anton Tantner