Der Ort

Am Graben 14, 1010 Wien
Erstes 1754 konzessioniertes Limonadenzelt vor dem ehemaligen Café Taroni

Das Thema

Die ersten gewerblichen Limonaden-Ausschanke ab Mitte des 18.Jahrhunderts waren die Vorläufer der heutigen sogenannten „Schani-Gärten“. Hier wurden im Freien Möglichkeiten für den Konsum von nicht-alkoholischen Getränken eingerichtet, zu denen, im Gegensatz zu den Kaffeehäusern, auch Frauen Zutritt hatten. Industriell hergestellte Limonaden für den Massenkonsum wurden ab Ende des 19.Jahrhunderts mit der sich ausweitenden Sodawasserproduktion immer populärer.
Erst nach dem 2.Weltkrieg stieg der Limonadenkonsum deutlich an. Limonaden wurden zum Symbol einer neuen Jugendkultur, die stark von der US-Amerikanischen Unterhaltungskultur geprägt war. Aber auch technische Innovationen, die zum Teil ihren Ursprung in der Kriegsproduktion hatten und die Entdeckung von Kindern und Jugendliche als aktive KonsumentInnen, forcierten den stark gestiegenen Absatz der zuckerhältigen Getränke.

Zu Gast

Paul-Julien Robert ist Filmemacher, Ausstellungskurator und Aktivist der Gruppe MATHILDA.
Elisabeth Schäfer ist Philosophin, lehrt an der Sigmund Freud Privatuniversität Psychotherapiewissenschaft und ist Aktivistin der Gruppe MATHILDA.

Tipps

Zum Lesen:
Die Sinalco Epoche. Essen, Trinken, Konsumieren nach 1945.
Erschienen im Rahmen einer Ausstellung im Wien Museum 2005, Czernin-Verlag.

Zum Anschauen:
Volker Schlöndorff: Die Blechtrommel. Nach einem Roman von Günter Grass. 1979