Lange Zeit war der heutige Donaukanal der Hauptarm zur Versorgung der Stadt für Güter, die per Schiff transportiert wurden. Das mittelalterliche Stapelrecht, welches die durchreisenden Kaufleute zwang, ihre Ware eine Zeitlang in Wien feilzubieten, machte die Hauptstadt zu einem wichtigen Handelszentrum. So siedelten sich entlang des Donauarmes zahlreiche Gewerbe- und Handwerksbetriebe an, die in direktem Zusammenhang mit den transportierten Gütern standen. Vor allem Holz-, Nahrungsmittel- und Speditionsbetriebe waren entlang des Kanals zu finden.
Das sind die Podcasts
Wien errichtete 1876 als einer der ersten europäischen Metropolen ein umfassendes Rohrpostsystem ein, in dem Nachrichten in metallischen Zylindern mit Hilfe von Druckluft durch ein weit verzweigtes Röhrensystem geschossen wurden. Das System war sogar so erfolgreich, dass man kurzzeitig über den Transport von Leichnamen in einem eigenen pneumatischen Transportsystem nachdachte. Am Höhepunkt der Rohrpost 1913 wurden mehr als 5 Millionen Sendungen vorgenommen. Mit der Zeit nahm die Bedeutung des Rohrpostsystem ab, 1956 wurde der offizielle Postbetrieb ganz eingestellt.
Sigi Maron war einer der bekanntesten kritischen Liedermacher in Österreich. Geboren 1944 in Baden bei Wien infizierte er sich als Jugendlicher mit Kinderlähmung und war seitdem nur mit Hilfe eines Rollstuhls mobil. Maron engagierte sich schon früh politisch und richtete sein künstlerisches Schaffen auf soziale und emanzipatorisch Fragestellungen aus. Er engagierte sich u.a. in der Friedens- und Anti-Atomkraftbewegung und war Mitglied der KPÖ, zu der immer auch ein kritisches und differenziertes Verhältnis hatte. Maron schrieb seine Liedtexte in Dialekt und gebrauchte oft eine sehr heftige und direkte Wortwahl.
Caorle ist seit den 1950er Jahren einer der beliebtesten Ferienorte für ÖsterreicherInnen. Dabei steht das Städtchen idealtypisch für eine ganze Reihe von Orten, die sich zwischen Caorle und Grado als Feriendomizile etablierten. Neben den beiden erwähnten Tourismuszentren stehen auch Bibione, Lignano und Jesolo für familiären sommerlichen Badeurlaub.
Nachdem der Neusiedler See erst 1921 an die junge Republik Österreich fiel, wurde dieser spät touristisch erschlossen. Mangelnde verkehrstechnische Erschließung des rural geprägten Burgenlands erschwerten die Bemühungen der Tourismusindustrie. Erst mit der Motorisierung der Nachkriegsgesellschaft nach 1945 und der Schaffung des Images des Burgenlands als Region für Entschleunigung und Genuss gewann der Neusiedler See an Attraktivität als Bade- und Sportregion.
Unmittelbaren nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte die sozialdemokratische Stadtregierung Konzepte hinsichtlich der Errichtung eines großen Sport- und Freizeitkomplexes, in der neben Breitensportarten auch sportliche Wettkämpfe bestritten werden können. Dabei nahm man vor allem Maß an den Sportparks in Frankfurt und Nürnberg, aber auch Anleihen aus den Bauvorhaben der noch jungen Sowjetunion. Als Ort dieses Parks wurde zuerst an die Bezirke Ottakring bzw. im Fasangarten Schönbrunn gedacht, aber aufgrund unterschiedlicher Gründe fiel die Entscheidung auf den Wiener Prater.
Unmittelbaren nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte die sozialdemokratische Stadtregierung Konzepte hinsichtlich der Errichtung eines großen Sport- und Freizeitkomplexes, in der neben Breitensportarten auch sportliche Wettkämpfe bestritten werden können. Dabei nahm man vor allem Maß an den Sportparks in Frankfurt und Nürnberg, aber auch Anleihen aus den Bauvorhaben der noch jungen Sowjetunion. Als Ort dieses Parks wurde zuerst an die Bezirke Ottakring bzw. im Fasangarten Schönbrunn gedacht, aber aufgrund unterschiedlicher Gründe fiel die Entscheidung auf den Wiener Prater.
Das 1907 gegründete Freibad Gänsehäufel ging auf die Initiative des Reformheilkundlers und Naturfreundes Florian Berndl zurück. Das Gänsehäufel ist eine nach der Donauregulierung von 1875 im ehemaligen Hauptstrom entstandene Insel, die zuvor zu landwirtschaftlichen Zwecken genutzt wurde. Berndl richtete dort eines der ersten Freibäder in einer europäischen Metropole ein, in der sowohl Männer wie Frauen gemeinsam baden durften. Das Bad erhielt vor allem in liberalen bürgerlichen Schichten so großen Zuspruch, dass die konservative Stadtverwaltung unter der Leitung von Karl Lueger diesem für sie suspekten Treiben ein Ende setzen wollte.
Mit der Donauregulierung 1870-75 glaubte man den verheerenden Hochwassern der Donau im Wiener Raum ein Ende gesetzt zu haben. Jedoch musste man nach dem Hochwasser von 1954 erkennen, dass die Dämme und das Überschwemmungsgebiet für Jahrhunderthochwasser keinen ausreichenden Schutz boten. Nach langen Diskussionen über unterschiedliche Lösungsansätze beschloss die Stadtregierung den Bau des sogenannten Entlastungsgerinne parallel zur Donau. Was am Anfang nur als schnurgerader Damm mit steiler Böschung und möglicher Bebauung auf dem Damm gedacht war, entwickelte sich aufgrund der beharrlichen Interventionen von Raum- und Städteplaner zum heutigen Freizeitpark und Grünstreifen mitten in der Stadt.
In der konservativen Hauptstadt gab es Anfang des 20. Jhdts kaum Plätze oder Orte, an den sich queere Menschen treffen oder Kontakte schließen konnten, ohne sanktioniert zu werden. Der berüchtigte Paragraph 129lB stellte Homosexualität unter Strafe. Bis zu seiner Abschaffung 1971 wurden tausende Homosexuelle verurteilt und diskriminiert. Um ein Mindestmaß an sozialem Leben zu ermöglichen, mussten sich Schwule und Lesben besondere, gut versteckte oder getarnte Orte schaffen. Cafés, Schwimmbäder oder öffentliche Bedürfnisanstalten waren oft die einzigen Plätze, an denen man Menschen mit gleicher sexueller Orientierung treffen konnte.