Der republikanische Schutzbund wurde als Antwort der Arbeiter:innenbewegung auf die zunehmende Militarisierung der rechts-konservativen Seite in Österreich und der faschistisch-autoritären Bewegungen in Italien und Ungarn 1923 gegründet. Der Schutzbund entstand aus verschiedenen Selbstverteidigungsorganisationen der Arbeiter:innenbewegung nach dem Ersten Weltkrieg und sollte die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Österreich (SDAP) und die Gewerkschaften vor gewalttätigen Übergriffen der konservativen Heimwehren und faschistischen Gruppen schützen. Die Organisation verstand sich zwar als überparteilich, war aber eng mit der SDAP verbunden. Die Mitglieder waren militärisch organisiert, trugen Uniformen und besaßen vor allem nach dem Ersten Weltkrieg große Waffenbestände. Am Höhepunkt der Mitgliederentwicklung 1928 hatte der Schutzbund 80.000 Mitglieder. Verschiedene Faktoren führten aber ab 1927 zur Schwächung des Schutzbundes. Vor genau 90 Jahren, im Februar 1934, versuchten Teile der Organisation mit einem letzten verzweifelten Aufstandsversuch die endgültige Zerschlagung der Arbeiter:innenorganisationen und die letztendliche Beseitigung der verbliebenen Reste der parlamentarischen Demokratie zu verhindern.

WeiterlesenFebruar 1934